Demonstration am 27.8.2024

Im Wahlkampf hatte Herr Oberbürgermeister Haase versprochen, Tempo 80 auf den Autobahnen um Marienborn durchzusetzen - da dies bisher im Entwurf des Lärmaktionsplans nicht stand, wollten wir Ihn bei seinem Besuch hier vor der Kulturhalle daran erinnern, und gut 30 Marienborner kamen. Er kam extra früh, um ausführlich mit uns zu reden. Der gute Teil seiner Nachricht war, dass nun auch die Stadt im Lärmaktionsplan Tempo 80 fordern will - jedoch scheut sie sich wohl noch vor einer Festlegung, welche die Verwaltungsgerichtsbarkeit  wegweisend angeregt hat. Zur Klärung regte er ein Gespräch zwischen den Fachleuten der Verwaltung und der ILM an.

 

Stellungnahme zum Entwurf des Lärmaktionsplans 2024 der Stadt Mainz

Die Karten der Lärmkartierung zeigen die extreme Lärmsituation im gesamten Stadtteil Marienborn, alle Wohngebäude sind farblich als belastet markiert. Tagsüber wird in der gesamten Fläche ein Pegel von über 60 Dezibel, nachts von über 50 Dezibel bescheinigt, weit über den Richtwerten der WHO (53 bzw.45), die für die Lärmaktionsplanung maßgeblich sind. An den Autobahnen A60 und A63 liegt die Belastung nochmals 10 Dezibel höher, folgerichtig weist der Lärmaktionsplan diese Wohngebiete als Maßnahmenbereiche höchster Prioritätsstufe aus, MB2 und MB4.

 

Die Initiative Lebenswerteres Marienborn (ILM) hat im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung gegen den Entwurf für den Lärmaktionsplan 2024 die folgenden Einwände fristgerecht eingereicht:

 

A.      Die hohe Lärmbelastung von Mainz Marienborn durch den Fluglärm des Großflughafens Frankfurt ist unbestritten. Tagsüber erfolgt bei Ostwind der gesamte Landeanflug auf den Flughafen Frankfurt in einer Höhe von ca. 1200 m über Marienborn. Dennoch wird er im Entwurf für Marienborn als Umgebungslärm nicht berücksichtigt. Selbst wenn er in der Mittelung über das Jahres knapp unter 55 dB(A) bleibt, müsste er in die gesamte Umgebungslärmbetrachtung einbezogen werden. Für Marienborn werden die Lärmquellen 

A60, A63 und Fluglärm nicht in einer Gesamtlärmbetrachtung zusammengefasst.

B.      Der Entwurf plant eine erhebliche Entlastung der Kernstadt durch Verkehrsverlagerung auf den Mainzer Ring durch sechsspurigen Ausbau der A643 und der A60. Durch die Entlastung der Innenstadt werden die Autobahnanwohner zusätzlich belastet. Es entspricht nicht Sinn und Aufgabe eines Lärmaktionsplans, Maßnahmen vorzuschlagen, die die Belastung in einem Bereich höchster Priorität noch weiter erhöhen. Vielmehr sollte er Festlegungen treffen, damit die Entlastung der Kernstadt nicht zu einer unverhältnismäßigen Mehrbelastung woanders führt. Dies verlangt eine Tieferlegung und teilweise Überdeckelung der Autobahnen und außerdem keinen 6-spurigen Ausbau.

C.      Obwohl an der A60 in Marienborn die zweithöchste und an der A63 die vierthöchste Lärmkennziffer ermittelt wird, lehnt der Entwurf die Festlegung von Tempo 80 km/h in den Maßnahmenbereichen unter Verweis auf eine Richtlinie ab. Dabei übersieht er, dass diese Richtlinie für die Erstellung von Lärmaktionsplänen nicht zu berücksichtigen ist, und die zitierte Fehlinterpretation dieser Richtlinie dem Wortlaut und Sinn widerspricht, wenn man den gesamten Text liest. Wir fordern deshalb, dass die Stadt im Lärmaktionsplan für die Maßnahmenbereiche 2 und 4, und auch für die Bereiche 14, 15 und 18, eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h festlegt. Im Bundesimmissionsschutzgesetz wird die Behörde, die den Lärmaktionsplan aufstellt, ausdrücklich berechtigt, solche Festlegungen zu treffen. Dies haben Urteile der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Rheinland-Pfalz unterstrichen.

 

Die ausführlich begründete Fassung finden Sie hier.

Sag Guten Tag!

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Marienborner Bürgergespräch am 22. Mai 2024

mit Prof. Dr. Lennart Brumby, Dr. Claudius Moseler, David Nierhoff und Volker Wagner als Kandidaten.

Die vier Kandidaten für das Amt des Ortsvorstehers in Marienborn stellten sich in der Kulturhalle den Fragen der ILM und der Bürger. Fast Hundert Mitbürgerinnen und Mitbürger kamen, es gab eine interessante und lebhafte Diskussion. So wurden die Gemeinsamkeiten deutlich, jedoch auch die Unterschiede 

OB-Kandidaten in Marienborn

Insbesondere die Aussage aller OB-Kandidaten und OB-Kandidatinnen dürfte die Marienborner erfreut haben, dass sie alle eine Geschwindigkeitssbeschränkung auf 80 km/h auf den Autobahnen um Marienborn versprachen.

Dass die Ortsbeiräte mit mehr Kompetenzen und mehr finanziellen Mitteln für die örtlichen Belange ausgestattet werden müssen betonten die Kandidaten in unterschiedlicher Intensität.

Ob die Nahversorgung in Marienborn neben dem Wertstoffhof oder am Sonnigen Hand ein Zuhaus findet, ergab bei den Kandidaten keine eindeutige Präferenz.

 

Team

Initiative Lebenswerteres Marienborn - wir sind ein Team von Menschen, denen die Verbesserung der Lebensbedingungen und der Gesundheit unserer Mitbürger in Marienborn am Herzen liegt, von denen viele hundert krankmachendem Lärm ausgesetzt sind. Da wir aus sehr unterschiedlichen Berufen kommen, können wir eine breite fachliche Kompetenz vorweisen. Als Verbündete der Nutzer der Autobahn wollen wir auch erreichen, dass dieser Unfallschwerpunkt entschärft wird, und der Verkehr endlich zu jeder Tages- und Nachtzeit ungestört fließen kann - und uns nicht mehr als unvermeidbar belastet.

Nächstes Treffen: 13. März 2024

Wir treffen uns einmal monatlich, um die nächsten Aktionen zu planen, dies ist meistens der zweite Mittwoch im Monat um 20:00, im CdB. 
Einige unserer Aufgaben sind  Sachverhalte ermitteln, analysieren und darstellen - unsere Kritik formulieren - unsere Vorschläge und Forderungen den betroffenen Stellen und Behörden vortragen und begründen. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit halten uns jung und dynamisch.

Jeder, der unsere Ziele teilt oder sich informieren möchte, ist herzlich willkommen. 

Aktivitäten

Demo vor der Ortsverwaltung u. Überreichung eines Schreibens an Herrn OB M. Ebling bzgl. der Berücksichtigung Marienborns im Lärmaktionsplan der Stadt Mainz

Ab sofort nichts mehr verpassen - diese Termine in den Kalender eintragen!

Brennpunkte

unsere Vorschläge/Forderungen betreffen:

  • Anbindung des südlichen Ortsteils an ÖPNV
  • Ausbauplan A60
  • Autobahnbrücke im Kreuz Mainz-Süd -ohne Baurecht-
  • Autobahnlärm A63/A60 Tempolimit 80 km/h
  • Feinstaub/Ultrafeinstaub
  • Fluglärm
  • Lärmaktionsplan
  • Mainzelbahn Park+Ride für Rad und Auto
  • MA33 - Baugebiet für 3. Kita und Einkaufsmarkt
  • Mitgestaltende Bürgerbeteiligung (Handbuch in Bearbeitung)
  • Radweg nach Klein-Winternheim
  • Wäldchen am Wertstoffhof - Ausgleichsfläche oder Lachnummer?
  • Stolperfallen - Wir dokumentieren, wo es in Marienborn gefährlich ist. Bitte senden Sie uns Beiträge!



Beitrag zur Landtagswahl 2021

Wie bei der letzten Landtagswahl möchten wir wieder zur Meinungsbildung der Marienborner Bürger beitragen. Pandemiebedingt ist eine Präsenzveranstaltung nicht möglich. Wir haben den Direktkandidaten für den Wahlkreis 29, zu dem Marienborn gehört, Fragen vorgelegt und um schriftliche Beantwortung gebeten. Angeschrieben wurden die Kandidaten der Parteien, die im Ortsbeirat Marienborn vertreten sind. 


1. Wenn Sie als unser/e Abgeordnete/r in den Landtag einziehen, welche konkreten Schritte werden Sie persönlich unternehmen, um die massive gesundheitliche Belastung der Marienborner durch Lärm zu reduzieren?
2. Wenn Ihre Partei an der nächsten Landesregierung beteiligt ist, werden Sie bei den Koalitionsverhandlungen einbringen, dass überall im Land dort, wo die Auslösewerte der Lärmsanierung in reinen Wohngebieten überschritten werden, Geschwindigkeitsbegrenzungen aus Gründen des Lärmschutzes angeordnet werden?
3. Wenn Ihre Partei an der nächsten Landesregierung beteiligt ist, veranlassen oder unterstützen Sie, dass das Land Mittel bereitstellt, um den aktiven Lärmschutz an Autobahnen und Fernstraßen zu verbessern?
4. Welche Ausbauvariante der A 60 vom Kreuz Mainz Süd zum Dreieck Mainz befürworten Sie? Stimmen Sie für einen 2- oder 3-spurig Ausbau? Halten Sie eine 9 bzw. 5 m hohe Lärmschutzwand an der Marienborner Seite der A 60 für geeignet den Lärm zu reduzieren und die Frischluftschneise nach Mainz zu erhalten? Oder haben Sie einen anderen Lösungsvorschlag?